Dicke Beute Nr. 2 – Fotos

Die Dicke Beute Nr. 2 ist eine Trogbeute (Oberbehandlungs­beute) für 22 Rähmchen Kuntzsch Hoch und folgt den Prinzipien, die auf www.dicke-beute.de/konzept beschrieben sind.

Die Besonderheit beim Bau einer Dicken Beute besteht darin, dass die Wand­flächen des Trogs (Beuten­körpers) sägerau bleiben sollen, zumindest die inneren. Bei fast jedem Arbeits­schritt mussten wir nach geeig­neten Möglich­keiten suchen, gerade, parallele, recht­winklige oder ebene Bezüge zu finden, um genau arbeiten zu können. Ein Tischler oder Zimmer­mann würde wohl immer zuerst Flächen glatt­hobeln, damit sauber gear­bei­tet werden kann.

Dicke Beute Nr. 2, fertiggestellt
Wir haben die Dicke Beute Nr. 2 Mitte Mai 2020 fertig­gestellt. Sie steht auf einem Bock aus Robinie. Die Verbin­dung im Bock ist zimmer­manns­mäßig ver­zapft und mit Kasein-Leim ver­leimt. Der Bock steht auf Feld­steinen, so dass Wasser immer ablaufen kann.
Rähmchenbreite und Wandstärke der Dicken Beute Nr. 2
Die Wände sind 90 mm dick. Zum Vergleich: Das Kuntzsch-Hoch-Rähmchen ist 250 mm breit (mit Ohren 280 mm). Die Nut für die Auf­hängung der Rähm­chen wurde mit einer Ober­fräse und einem passen­den Anschlag er­stellt.
Unbesäumte Ränder am Trog der Dicken Beute Nr. 2
Die Wände des Trogs sind dreifach verbunden: a) mit Kasein-Leim verleimt, b) die Eck­ver­bindungen sind über­blattet und c) zusätz­lich mit Holz­nägeln aus Eiche genagelt. Die unbe­säumten Ränder am Trog sind für die rusti­kale Optik der Dicken Beute und haben keine Funktion.
Überblattung, Rand für die Rähmchen
Unten im Bild ist die Kante für die Über­blattung an den Ecken zu sehen. Die langen Seiten­wände sind aus drei Bohlen zusammen­geleimt. Die Flecken auf den säge­rauen Flächen kommen vom Trocknungs­prozess und sind keine Holz­fehler. (Auf diesem Bild liegt der Roh­ling des Trogs auf der Seite!)
2 runde Fluglöcher
Die beiden runden Flug­löcher haben Durch­messer von 40 mm und 20 mm – das große ist für den Sommer, das kleine für den Winter. Das große Sommer-Flug­loch macht es den Bienen einfach, in den Stock zurück­zukehren – viele Bienen landen direkt im Flug­loch! Wegen der Wand­stärke sind die Flug­löcher 90 mm tief, das erleich­tert dem Bien eine Ver­tei­di­gung gegen mögliche Räuber.
Dicke Beute Nr. 2, Revisionöffnung
Die Revisions­öffnung an der Imker­seite (Rück­seite) ist keil­förmig aus der Rück­wand heraus­geschnitten. Sie hat eine lichte Höhe von 80 mm und kann für einen Blick unter die Rähmchen, für Varroa-Kontrolle mit einer Varroa-Schublade und für Fütterungen genutzt werden. Der Einschub hat einen stabilen Griff, der gezapft und geleimt ist und dem Keil Stabilität gibt.
Holzscharnier fürs Dach
Das gesamte Dach ist über ein Holz­scharnier mit dem Trog ver­bunden, so kann es trotz seines Gewichts bequem allein geöffnet werden. Die Backe besteht aus Robinie, der Stift aus Buche. Die Bohrung für den Stift geht in die Seite der Vorder­wand. Wenn das Dach geschlossen ist – wie auf dem Bild – liegt es auf dem Rand des Trogs bündig und bienen­dicht auf. Dann können die Stifte auf beiden Seiten heraus­gezogen werden und das Dach könnte zu zweit ab­gen­ommen werden.
Dicke Beute Nr. 2, Dach geöffnet
Der Dachrahmen selbst dient beim Öffnen als Anschlag: die Längs­latte auf der Bienen­seite (vorn) dient als Anschlag am Trog. Das Dach hält sicher, wenn es um 90° geöffnet wurde. (Bild aus der Werk­statt, noch ohne Dach­deckung)
Dicke Beute Nr. 2, Schapka = Diffusionsoffene Abdeckung
Die Oberträger der Rähmchen schließen bündig mit der Oberkante des Trogs ab. Sie werden mit einem Tuch ab­ge­deckt. Darauf liegt die Schapka, das sind zwei Holz-Rahmen mit Dämm­kissen. Auf dem Bild ist ein Teil der Schapka abgenommen.
Dicke Beute Nr. 2, Schapka = Diffusionsoffene Abdeckung
Die Schapka ist zwei­geteilt, da ich meistens nur einen Teil des Trogs abdecken muss, um an die besetzten Rähmchen zu gelangen. Stopf­hanf als Dämm-Material hat zwei Funktionen: a) Es sorgt für gute Wärme­dämmung. b) Gemeinsam mit dem luftigen Dach erleich­tert es einen Aus­gleich von Feuchtig­keits­schwankungen. Zwei Holz­dübel je Rahmen erleich­tern die exakte Plazie­rung der Schapka auf dem Trog.
Dicke Beute Nr. 2, Schapka = Diffusionsoffene Abdeckung
Die Schapka liegt bündig auf dem Trog (auf dem Tuch). Damit das Dach sauber schließen kann, sind die Rahmen der Schapka auf der Imker­seite ange­schrägt.
Dicke Beute Nr. 2, Dach und First
Das Dach hat ringsum einen Über­stand von 20 cm. Es ist mit unbesäumten Eichen­brettern gedeckt (11 mm dick). Ein genau aus­ge­fräste Robinien­stange bildet den wasser­dichten First.
Dicke Beute Nr. 2, Geöffnetes Dach und Fluglöcher
Die Fluglöcher sind auch bei geöffnetem Dach frei!
Stand: 16. Juni 2020 Andrej Barth, Kontakt-Email