Kissen für die Dicke Beute

Eine Möglichkeit, das Innere einer Beute nach oben hin abzu­schließen, ist es, auf die Ober­träger ein Tuch und darauf ein Stoff­kissen mit einer Füllung aufzu­legen. Die Füllung soll Wärme dämmen und gleich­zeitig Feuchtig­keit puffern können (also aufnehmen und später wieder abgeben).

Als Füllmaterial kommen natürliche Fasern, z.B. Kapok oder Hanf, in Frage. Das Tuch kann aus Leinen oder Baumwolle sein. Das fertige Kissen besteht damit nur aus Stoff und Faden plus Füllung.

Das Kissen zusammen mit dem Holzrahmen nenne ich Schapka.

Die Idee eines solchen Dämmkissens geht auf Émile Warré mit seiner Volks­beute (Warré-Beute) zurück.

kissen-querschnitt
Querschnitt durchs Kissen

Einfacher Schnitt wie beim Kopfkissen

Der Zuschnitt ähnelt dem eines einfachen Kopfkissen­bezugs ohne Knöpfe, mit einem Eingriff von einer Seite. Wenn das Kissen gut gefüllt ist, dann ver­schließt sich der Eingriff mit zwei aufein­ander­liegenden Stoff­lagen von selbst.

Vom Inneren des fertigen Holz­rahmens nehme ich die Maße für Länge, Breite und Höhe ab. In der Zeichnung sind das die orangen Maßlinien. Zur Breite kommt auf beiden Seite noch eine Hälfte der Höhe dazu (also einmal die Höhe). Bei der Länge des Streifens muss die Tiefe des Eingriffs addiert werden (etwa 10 cm).

Damit das Kissen später gut in den Rahmen passt, wird es in Form eines Quaders genäht. Die Zipfel an den Ecken und die Nähte kommen später nach innen.

Schnittmuster fürs Kissen
Schnittmuster fürs Kissen

Die grüne Linie ergibt sich aus den Maßen des Kissens. Die sogenannte Naht­zugabe von 1 cm muss ringsum zugegeben werden. So ergibt sich der recht­eckige Zuschnitt (dicke schwarze Linie):

Die gestrichelten schwarzen Linien sind die gedachten Kanten des Kissens.

Erst flach zusammen, dann die Ecken

  1. Als erstes werden die kurzen Seiten umgenäht (die Kanten des Eingriffs, im Bild links und rechts).
  2. Dann wird das Rechteck der Länge nach zweimal umgelegt (und zwar in halber Höhe, da wo die Maßlinien für die Höhe sind). An den Längs­seiten wird zusammen­genäht (etwa so wie ein flacher Kissenbezug).
  3. Als letztes werden die Zipfel für die Ecken im 45°-Winkel umgenäht, so dass die Höhe des Kissens entsteht.

Einmal umgedreht, schon ist das Kissen fertig und kann mit Stopfhanf oder Kapok gestopft werden.

2019-20 Andrej Barth, Kontakt-Email